Wurde die Initiative Lebensqualität und Mobilität für Aurich (LuMA) bisher vor allem mit ihrem Engagement für
den Radverkehr, Bahnanschluss, verbesserten Busverkehr und den Naturschutz in Verbindung gebracht, so wird
sich die LuMA künftig verstärkt auch für den Fußverkehr einsetzen. „Jeder Weg, egal mit welchem Verkehrsmittel,
beginnt zu Fuß“, sagt Kai-Dieter Hoop vom Verein Aurich – ran an die Bahn. „Deshalb ist es wichtig, den
Fußverkehr – vor allem für kürzere Strecken – als eigenständige Verkehrsart ernst zu nehmen. Jeder Schritt zufuß
ist klimaneutrale, emissionsfreie, leise und gesunde Mobilität. Diese sollte Aurich fördern!“
Die Verbände der LuMA sehen im Fußverkehr die natürlichste und auch die ökonomischste Art der Fortbewegung.
Zudem nehmen Fußgänger sehr wenig Platz in Anspruch, verursachen keine Staus, benötigen keine Parkplätze.
Mehr Fußverkehr ist gut für Aurich, spart viel Geld und verringert die bestehenden Verkehrsprobleme. Dieses
Potenzial sollte die Stadt nutzen.
„Aurich hat etliche schöne Strecken, die man gerne zufuß geht, aber leider auch viele, die überhaupt keinen Spaß
machen“, ergänzt Albert Herresthal, Sprecher der Initiative. „Nur da, wo es angenehm ist, werden Menschen sich
für das Zufußgehen entscheiden. Deshalb muss Aurich die Infrastruktur für den Fußverkehr deutlich verbessern.
Aurich braucht eine Fußverkehrsstrategie als Teil einer neuen Verkehrskultur. Besonders wichtig ist es, den
Fußverkehr bei der Planung neuer Wohngebiete von Anfang an zu priorisieren, z.B. auf dem ehemaligen
Kasernengelände oder auch beim neu geplanten Wohngebiet „Im Timp“. Ziel sollte sein, Aurich zu einer Stadt der
kurzen Wege zu machen!“
Die Bedürfnisse von Fußgängern sind vielfältig. Für Kinder und Jugendliche auf dem Weg zur Schule spielen
andere Dinge eine Rolle als für Hundebesitzer, Spaziergänger, ältere Mitbürger oder Menschen auf dem Weg zur
Arbeitsstätte. Allen gemeinsam ist aber, dass sie eine Infrastruktur brauchen, auf der es sich stressfrei und
angenehm gehen lässt. Das lässt sich nur auf eigenständigen und breiten Wegen realisieren. Gemeinsame Wege
mit Radfahrenden sollten die begründete Ausnahme sein, nicht die Regel. Viele straßenbegleitende Fußwege sind
nicht einmal breit genug, dass zwei Zufußgehende ungestört nebeneinander gehen können. Ein Negativ-Beispiel
für zu schmale Fußwege ist der Hoheberger Weg zwischen Stadtzentrum und Arbeitsagentur. Aurich braucht aber
zur Überwindung seiner Verkehrsprobleme eine einladende Infrastruktur für den gesamten nichtmotorisierten
Verkehr. Daher wird die LuMA den Fußverkehr künftig verstärkt in den Blick nehmen.
Die Initiative Lebensqualität und Mobilität für Aurich (LuMA) wird aus acht regionalen Umwelt- und Verkehrs-
verbänden mit insgesamt mehr als 1.500 Mitgliedern gebildet. Sie verfolgt das Ziel, die Lebensqualität in Aurich
und Umgebung zu verbessern und die Mobilität nachhaltiger und menschengerechter zu gestalten. Sie setzt sich
für einen klimaverträglichen Mobilitätsmix ein. Dazu sollen der Fußverkehr, Radverkehr, Bus und Bahn gefördert
werden, damit der Anteil des Kfz-Verkehrs in unserer Region zurückgehen kann.